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Keine Chance für Bonnie & Clyde

Lilly sitzt bei einem gepflegten Bierchen im Vorgarten ihres Stamm-Cafés und während sie wieder einmal darüber nachdenkt, wie so ein Bierchen denn wohl gepflegt wird (vielleicht mit Hätscheln und Tätscheln?) und ob es überhaupt ungepflegte Bierchen gibt, spricht sie plötzlich ein Mann mit blitzend blauen Augen an, ein super-seliges Lächeln auf den Lippen:

„Entschuldigung?“

Irgendwas sagt Lilly, dass er Geld von ihr haben möchte. Aber sie wird überrascht:

„Können Sie mit Patient helfen?'“

Automatisch schaut Lilly an sich herunter. Nun gut, sie ist heute sehr hell gekleidet, könnte also durchaus als Ärztin durchgehen.

Sicherheitshalber fragt sie ihn: „Öhm, womit?“

„Mit Patient.“

Suchend schaut sie sich um: „Mit welchem Patienten denn?“

Er streckt bittend die Hände aus. Da endlich fällt bei ihr der Groschen. „Ah! Sie meinen: mit paar Cent! Ja, selbstverständlich.“ Und schon fischt sie ihr Portemonnaie aus der Handtasche und einen 5-Euro-Schein heraus: „Bitte schön!“ Er schnappt sich die Kohle und verschwindet. Sie schaut ihm hinterher und bewundert seine offensichtlich nigelnagelneuen Lacoste-Sneakers.

 

11 Minuten später

 

„Entschuldigung?“ Nun steht ein Kerl um die 20 in tadellos sitzendem Anzug und akkurat gebundener Krawatte vor ihr. „Meine Frau ist hochschwanger, unser viertes Kind.“ Er deutet einen Babybauch in Größe der Kugeln des Brüsseler Atomiums an. „Wir haben keine Windeln mehr für unser Jüngstes, kein Essen für uns, bitte.“ Seine Augen sind so weit aufgerissen, dass locker noch Tischtennisbälle reingepasst hätten; seine Lippen zittern verdächtig, als hätte er eine Hummel als Turbo-Antriebsmotor in seinem Mund installiert und er starrt sie mit einem Blick, bei dem Chuck Norris einpacken könnte, eindringlich an. Ach Gottchen, die arme Familie! Schon zückt Lilly erneut ein Scheinchen, diesmal 20 Euro.

 

Zur Sicherheit deponiert sie nun ihr Portemonnaie auf dem Tisch, falls noch mehr Leute ihr Geld brauchen – gleich neben ihrem Handy.

 

Nach 57 Minuten

 

Mit durchdringendem Singsang von blendend-feuerwehralarm-roten Lippen stapft schnurstracks eine Frau auf Lilly zu und jault schneidezahn-lückend: „Biiiite, biiiite, biiiiiiite.“ Eindringlich tippt sie auf ein Blatt Papier und hält es Lilly dermaßen nah unter die Nase, dass sie anfängt zu schielen. Die Dame fordert weiter in markerschütterndem Ton: „Biiiite, biiiiiite, biiiite, Adressa, wo, Adressa, Adressa, wooo?“

 

Hypnotisierend stiert sie Lilly abgrundtief und voller Glut in deren nunmehr entsetzten Augen, pocht immer wieder auf den Bogen und wiederholt annähernd hysterisch ihr „Biiiiiiite Adressa wooo?“-Mantra. Derart drangsaliert wirft Lilly einen verschwommenen Blick auf das Dokument und zirkelt mühsam ab, dass es sich um ein Schreiben der Rentenversicherung handelt, die sich ganz in der Nähe befindet.

 

Nun möchte Lilly der Lady Orientierung geben, damit sie ihren Weg findet und vor allem endlich damit aufhört, temperamentvoll mit ihren unsichtbaren Kastagnetten zu klappern. Darum versucht sie, ihr in möglichst einfachen Worten zu erklären, wie sie dorthin käme.

 

Aber irgendwas macht sie falsch.

 

Entgeistert gafft die Ortsunkundige Lilly ein, zwei, drei bitterböse Sekunden an, dreht sich sodann entnervt und ungehindert mit den Augen rollend von Lilly weg, um sich ihr sofort und vulkanös wieder zuzuwenden. Sie steigert sich so dermaßen in einen unbändigen Zorn hinein, dass Lilly sich wie eine Torera fühlt. Eine, die kurz davor ist, das Handtuch – ach nein, das rote Tuch – in Ergebenheit vor der übermächtigen Angriffslust des schnaubenden Stieres zu schmeißen.

 

Dann geschieht im Schweinsgalopp dies:

 

Der Kellner Mario kommt an ihren Tisch gerast und schreit – der Stimmung entsprechend angepasst – aufgebracht: „Wo sind dein Handy und deine Geldbörse, Lilly? Hast Du Dein Handy und deine Geldbörse, Lilly?“

 

Verwundert beäugt sie den Tisch vor sich. Dort herrscht gähnende Leere. (Unverschämterweise ohne Hand vorm Mund.)

 

Im Nu zweifelt ihr Verstand an ihr – sehr ungezogen von ihm, aber sie haben das geklärt – deswegen dreht sich Lilly nach rechts, weg von der immer noch impulsiv daherkommenden Dame, und guckt in ihrer Handtasche nach: ebenfalls ein Handy-Geldbörsen-Nirvana.

 

Panisch schaut sie wieder zum Tisch, denkt noch „…“, um dann Smartphone und Portemonnaie in strahlender Jungfräulichkeit am ursprünglichen Platz zu registrieren, ohne auch nur irgendwas zu kapieren.

 

Mario raunt hörbar zufrieden: „Sie hat es wieder zurückgelegt.“ Woraufhin die Schnalle in Nullkommanix entschwindet. Speedy Gonzales ist gar nix dagegen.

 

Eine Woche danach

 

Lilly ist startklar, morgen geht es für drei Wochen auf diiiieeee: Malediven!

 

Um sich zu verabschieden, ruft sie ihre Eltern an: Mama geht ran, Papa hört mit. Am Ende des Gesprächs fragt Mama: „Lilly, Du hast doch bestimmt dein Haus gegen einen eventuellen Einbruch abgesichert, oder? Hast du doch?“

„Hast du doch?“, echot Papa.

„Natürlich! Wofür haltet ihr mich? Ich habe den Polizisten für alle Fälle drei Scheren unter die Haustür-Matte gelegt – mit einer Notiz an der Eingangstür: Ordnungshüter-Werkzeug unter der Matte, damit Sie möglichen Einbrechern den Weg abschneiden können. Clever, was?“

 

Stille

 

Dann folgt eine Moralpredigt, die sich gewaschen hat (mit Duschgel der Marke Ableda – nicht sensitiv):

 

LILLY! Unmoralische Mitmenschen lauern darauf, die in den Frühlings- und Sommermonaten verlassenen Häuser und Wohnungen auszurauben – du MUSST und KANNST und SOLLTEST dich davor schützen, denn: Das bedeutet nicht nur einen finanziellen Verlust, sondern auch einen direkten Übergriff auf deine eigene Persönlichkeit. Und die Maßnahmen sind wirklich unkompliziert!

 

Laut der Kripo sind über 30 Prozent aller Einbruchsversuche vermeidbar. Die werden auch meist nicht von Profis verübt – wie oft gemutmaßt wird –, sondern von Gelegenheitstätern, die durch unzureichend gesicherte Fenster oder Türen geradezu eingeladen werden, sich mit einem schlichten Schraubendreher mühelos Einlass zu verschaffen.

 

Beherzige also BITTE diese Ratschläge der Kripo:

 

Dreimal L:

 

  • Leute: Bitte NOCH HEUTE und ZUKÜNFTIG Menschen deines Vertrauens wie uns oder andere Verwandte, Freunde oder Nachbarn dadurch Leben in deine vier Wände zu bringen, dass täglich die Fenster geöffnet und geschlossen, deine Rollläden bewegt werden sowie dein Briefkasten nicht überquillt. Gerade Letzteres wäre die Aufforderung: Hier kann ich einen Coup landen. Hier ist schon längere Zeit niemand zu Hause.
  • Licht und Lärm: Besorge dir Zeitschaltuhren. Damit kannst du Beleuchtung oder Dunkelheit sowie das Erklingen oder Verstummen von Fernseher, Radio bzw. Musik-CDs, YouTube etc. programmieren. Stell dabei aber die Zeiten unregelmäßig ein – damit erzielst du einen realistischen Effekt.

 

Schieb einen Riegel vor!

 

Du erschwerst es den Gaunern, wenn du alle Türen doppelt absperrst. Zusätzliche mechanische, preiswerte Sperren für diese und die Fenster sowie einbruchhemmende Rollläden sorgen für Netz und doppelten Boden. Denke dabei auch an die Balkon- bzw. Terrassentüren und Kellerzugänge. Warum? Weil die Ganoven auf Zeit spielen. Wenn sie sich nach rund fünf Minuten keinen Zutritt verschaffen konnten, werfen sie die Flinte ins Korn (wir wollen mal hoffen, dass sie keine dabeihaben und woher sie das Korn nehmen, sei mal dahingestellt).

 

Hokuspokus Fidibus (dreimal schwarzer Kater): Einbruchshilfen verschwindet!

 

Ein willkommener Support für den Einstieg sind Mülltonnen, Leitern und sogar Gartenmöbel usw., da sie als Kletterstützen dienen – genauso wie draußen rumliegendes Werkzeug oder Dinge, die als solche zweckentfremdet werden können wie etwa ein Besen. Also: weg damit.

 

Erschrecke die Diebe!

 

Setze eine Alarmanlage als Ergänzung zu den oben beschriebenen Präventionen ein. Im optimalen Falle wird diese die Einbrecher in die Flucht treiben – und ist DAS Signal für die Wachleute, zügig nach dem Rechten zu sehen.

 

Fotos zu posten ist Silber, Schweigen ist Gold

 

Teile deine Urlaubserlebnisse auf jeden Fall erst NACH deiner Reise auf Facebook, X (ehemals Twitter), Instagramm, TikTok und Co. Und hinterlasse BLOẞ keine Ansage auf deinem Anrufbeantworter, die da spricht: „Wir machen Urlaub. In zwei Wochen sind wir wieder da.“

 

Wie Du Dein Haus darüber hinaus individuell schützen kannst, erfährst du bei deiner örtlichen Vorbeugungsdienststelle.

 

Alles klar?

 

Lilly schwirrt der Kopf (da hat sich wohl die Hummel von Betrüger Nummer 2 geklont und eingenistet) und mit einem Mal ist ihr kristallklar – wie mit Sei-kein-Frosch-Glasreiniger blitzeblank erhellt – dass sie bisher viel zu naiv/gutgläubig/ehrlich gesagt: bekloppt war.

 

Lange Rede, guter Sinn:

 

Sie weiß jetzt, wo sie Grenzen ziehen muss.

 

Und wenn auch Sie befürchten, die Hummeln unter Ihrem Hintern verleiten Sie dazu, beim Verkauf Ihrer Immobilie ahnungslos vorzugehen, dann wenden Sie sich doch einfach an Living in Berlin – bevor Sie in ein Wespennest stechen. Wir schlagen nicht nur zwei Fliegen mit einer Klappe, sondern alle, die für den lukrativen Erfolg Ihres Herzensprojektes nötig sind.

 

Neugierig? Ein Anruf genügt.

 

geschrieben von Susi Purol